HEILIGER SEBASTIAN
Diese schön gearbeitete Skulptur eines Heiligen Sebastian aus der Mitte des 17. Jahrhunderts befindet sich im Besitz des Deutschen Medizinhistorischen Museums in Ingolstadt.
Alles in allem in einem guten Zustand, da in der näheren Vergangenheit restauriert, gab es doch einigen Handlungsbedarf. So fanden sich vor allem an horizontalen Flächen wie den Unterarmen und auf der Oberseite Fassungsschäden in Form von sich blättrig anlösenden Fassungsschollen und Fassungsfehlstellen.
Nach der Fassungssicherung, die in jedem Fall den ersten Schritt der Restaurierung oder Konservierung einer polychromen Skulptur darstellt, wurden die Fehlstellen geschlossen und retuschiert.
CHRISTUS
Zu einem unseligen Zeitpunkt in der Vergangenheit wurde dieser sehr schöne Christus gänzlich mit einer bräunlichen, künstlichen Patina überzogen. Nach der minutiösen, mechanisch ausgeführten Abnahme dieses späteren Überzugs kam eine gut erhaltene, originale Fassung zum Vorschein, die gerade im Bereich des Mantels mit einer Brokatfassung in Gold und Weiß, die unter anderem das Christus-Monogramm verbildlicht, äußerst exquisit gearbeitet ist. Aufgrund der Hochwertigkeit und historischen Bedeutung der Originalfassung wurden keinerlei Ergänzungen und Retuschen vorgenommen. Der Stab oder auch Knüppel, den Christus in den Händen hält, ist nicht original, wurde jedoch beibehalten. Es ist durchaus möglich, dass es sich um eine Kreuzwegsdarstellung handelt, für eine Rekonstruktion des ursprünglich gehaltenen Objekts, in diesem Fall möglicherweise eines Kreuzes, war aufgrund fehlender Anhaltspunkte nicht möglich.
PUTTO
Der Putto wurde von seinem vergilbten Firnis befreit, Fehlretuschen wurden abgenommen und ebenso wie Fehlstellen mit Kreidegrund geschlossen und retuschiert.
BLUE COAT SCHOOL GIRL, UM 1800
Nicht (mehr) gefasst, aber doch eine Skulptur: Diese Holzskulptur eines Blue Coat School Girls aus Maidstone Museum in Kent wurde durch einen Unfall beschädigt. Der Arm konnte wieder Angefügt werden, die Nasenspitze war jedoch unglücklicherweise unauffindbar und musste rekonstruiert werden. Dies geschah unter Zuhilfenahme historischer Fotografien.
Um zukünftige Unfälle zu vermeiden wurde in Absprache mit den Verantwortlichen des Museums ein Podest mit Messingspangen entworfen und hergestellt.
TOTENSCHILD DES GEORG VON DER MARWITZ, NACH 1678
Die Restaurierung dieses Objekts fand am Goering Institut in Zusammenarbeit mit Lea Piesch und Anna Schwenzer statt.
Ein Hauptaugenmerk bei der Restaurierung lag auf der Sicherung der fast auf der gesamten Oberfläche schusselig aufstehenden Fassung. Nach diesem ersten und wichtigsten Schritt wurden einige Ergänzungen geschnitzt und die Farbfassung vor allem im Bereich des Waffenkranzes auf einer Sperrschicht lasierend retuschiert. Nach Kundenwunsch wurden der Profilrahmen und der Wappenbaum, ebenfalls auf einer Sperrschicht, neu vergoldet.
Eine besondere Herausforderung stellte die Rekonstruktion der Inschrift auf der Tafel dar, die erst durch den Abgleich mit Grabinschriften, gefunden in Brno, Tschechische Republik, möglich war.
Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie im Abschnitt Documentations in englischer Sprache.
MARIA
Fehlstellen im Gewand der Maria wurden mit Kreidegrund geschlossen. Darauf folgte eine lasierende Retusche in Aquarell, die die originalen Fassungsbereiche erkennbar lässt. Nach gründlicher Untersuchung wurde das Inkarnat an Antlitz und Händen auf die älteste gefundene Fassung freigelegt. Somit stimmen die Fassungsschichten an Inkarnat und Gewand überein.